Leben: NS-Zeit / Zweiter Weltkrieg

Karl Dönitz im 2. Weltkrieg:



Etwa einen Monat nach Beginn des 2. Weltkrieges wurde Karl Dönitz am 1. Oktober 1939 zum Konteradmiral befördert, seit dem 19. September 1939 war er „Befehlshaber der Unterseeboote (BdU)“.


Bei seinen Planungen ging Dönitz stets von einer Konfrontation mit England aus, so daß ihm er der U-Boot-Flotte eine hohe Bedeutung beimaß. So ging er davon aus, daß mindestens 300 U-Boote nötig wäre, um einen effizienten Krieg bzw. Handelskrieg gegen England führen zu können.


Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff der Drittelparität:


-Ein Drittel der U-Boote sollte sich stets im Einsatz befinden
-Ein weiteres Drittel sollte im An- und Abmarsch in’s bzw. vom Einsatzgebiet sein
-Das letzte Drittel war zur Reparatur in den Heimathäfen eingeplant


1939 wurde schließlich der Bau von zunächst 249 U-Booten beschlossen und Dönitz ließ von Beginn an alle U-Boot-Besatzungen zum Kampf gegen Geleitzüge ausbilden, wollte also der schieren Überzahl an (Fracht-)Schiffen eine ähnlich massive Anzahl an U-Booten entgegen „werfen“, dies nannte man „Rudeltaktik„.


Die ersten Erfolge im Atlantikkrieg gaben Dönitz Recht, obwohl von den ohnehin nur wenigen Booten (57 an der Zahl) noch weniger für den Einsatz im Atlantik überhaupt geeignet waren (um die 37 waren es wohl). Die erwähnten frühen Erfolge führten dazu, dass Dönitz am 01.09.1940 zum Vizeadmiral und am 14.03.1942 zum Admiral ernannt wurde.


Die Beförderung zum Generaladmiral wurde schließlich sogar übersprungen und am 30. Januar 1943 beförderte man Karl Dönitz zum Großadmiral, womit er den Großadmiral Erich Raeder als Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine als Nachfolger ablöste. Raeder war Hitler in Ungnade gefallen und zurück getreten.


Dönitz blieb Befehlshaber der Unterseeboote. Als sich in der Atlantikschlacht im Frühjahr 1943  eine starke Wende einstellte (die U-Boote waren den Jägern inzwischen technologisch unterlegen) versuchte er dies durch massenhafte Neubauten und bloße Durchhalteparolen auszugleichen. Dies bedeutete für viele Besatzungen den sicheren Tod, sollten Sie sich doch künftig gegen angreifende Flugzeuge zur Wehr setzen, statt abzutauchen. Und selbst gegen Zerstörer sollte möglichst über Wasser geflüchtet werden! So hielt Dönitz auch, als die Invasion der Alliierte an der Normandie begann – er entsandte 36 U-Boote und gab an, dass im Grunde jedes feindliche Schiff, und sei es noch so klein, ein legitimes Ziel wäre. Selbst Boote mit nur 50 Soldaten oder einem einzelnen Fahrzeug an Bord würden einen Angriff rechtfertigen.


Im weiteren Kriegsverlauf nahmen die Möglichkeiten der Alliierten immer weiter zu, schließlich wurde auch die deutsche Enigma entschlüsselt, was die Verluste weiter ansteigen und die eigenen Versenkungserfolge weiter zurück gehen ließ. Von über 45000 Mann die im 2. Weltkrieg auf deutschen U-Booten Dienst taten, kamen bis Kriegsende über 25000 um, unter Ihnen war auch ein Sohn von Karl Dönitz, Peter Dönitz.


Nach 68 Monaten U-Boot-Krieg waren von 820 eingesetzten deutschen U-Booten 781 Boote verloren, das entspricht über 95%.